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„Detmold wird digital“ und macht auch nicht vor den Schulen halt

24. Juni 2020

Beschreibung:

 Industrie-Automation klingt erstmal sehr fachspezifisch und gerade für Mittelstufen-Schüler sehr weit von ihrer Lebensrealität entfernt. Und dennoch macht es Sinn, dass sich Schülerinnen und Schüler mit diesem Thema beschäftigen, denn in jedem industriellen Betrieb ist Automation ein wesentlicher Bestandteil in den Produktionsabläufen. Daher nimmt sich der nächste Abschnitt des Projekts „Detmolder digiKIDS“ der Bürgerstiftung Detmold diesem Thema an.  

„Grundsätzlich geht es bei unserem Projekt darum, Schülerinnen und Schüler in Detmold bei verschiedenen Aspekten der Digitalisierung zu begleiten“, erklärt Frank Brüggemann von Vorstand der Bürgerstiftung Detmold, die dabei von den Wirtschaftsjunioren Lippe als Förderpartner unterstützt wird. Nach der Stiftung von zwei Mikrocontroller-Klassensätzen „Calliope“ für die Bachschule und die Grundschule am Leistruper Wald für Dritt- und Viertklässler wird der neue Projektabschnitt nun mit der Geschwister-Scholl-Schule umgesetzt. Auch diese Aktion ist mit BildungLIPPE und dem zdi-Zentrum Lippe.MINT abgestimmt. Neue Mini-Computer vom Typ ARDUINO, die für die Vermittlung der Lerninhalte notwendig sind, werden nun an der Schule installiert.

Den Wirtschaftsjunioren Lippe und der Bürgerstiftung Detmold ist es gerade am Wirtschaftsstandort Detmold wichtig, das frühe Verständnis der Schülerinnen und Schüler für derartige Technologien und ihre Zusammenhänge in einem späteren Arbeitsleben zu fördern. Frank Brüggemann, selbst als Ingenieur im Bereich Automation und Digitalisierung tätig, weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, jungen Menschen frühzeitig die Möglichkeit zu geben, die „elektronischen Spielzeuge“ der Großen einmal auszuprobieren, um einen Eindruck zu bekommen, ob das ein Weg für die spätere Berufswahl sein kann. „Ohne die Computer AG am Schulzentrum Werrenanger in Lage wäre ich heute beruflich nicht da, wo ich bin“, sagt er selbst.  

Zudem sieht Jakob Meschede von den Wirtschaftsjunioren Lippe durch dieses Projekt auch die Möglichkeit, ein Bindeglied zu schaffen zwischen lippischen Bildungsinstituten und der regionalen Wirtschaft. „Denkbar wäre es zum Beispiel, den Informatikunterricht auch mal in die Robotik-Abteilung eines Industrieunternehmens zu verlegen, und dort live vor Ort Gelerntes in der Anwendung zu erleben und sogar selbst umzusetzen“, macht Meschede deutlich.

Inzwischen konnten die Schülerinnen und Schüler des Informatikkurses der 9. Klasse der Geschwister-Scholl-Schule die Mini-Computer mit umfangreicher Sensorik in Augenschein nehmen, sich damit vertraut machen und bereits den Aufbau erster Experimente durchführen. „Mit dem Set kann man ja die Ampelanlage einer ganzen Kreuzung nachbauen", stellte ein Schüler fest. Ein anderer entdeckte das Ultraschall-Sende- und Empfangsmodul und fragte gleich: „Darf ich den Rückfahr-Abstandssensor im Auto nachbauen?" Auch Informatiklehrer Jörn Thielking freut sich über die neuen Systeme und ist genauso wie seine Schülerinnen und Schüler gespannt auf weitere Experimente.

Das Projekt findet bereits großen Anklang an der Geschwister-Scholl-Schule. Allein ein kleiner Hinweis auf die neuen Sets in der Themenbeschreibung für das Ergänzungsfach Informatik führte für das nächste Schuljahr bereits zu einer Verdoppelung der Anmeldungen. Die Systeme können nach Absprache auch von anderen Schulen ausgeliehen werden.

BU: Freuen sich über die neuen Möglichkeiten: Jakob Meschede, Wirtschaftsjunioren Lippe (links), Jörn Thielking, Informatik-Lehrer (Dritter von rechts) und Frank Brüggemann, Bürgerstiftung Detmold  (rechts), zusammen mit den Schülern des Informatikkurses.

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